Kommende Gäste & Specials

D/NL 2023, Regie: Jialing Zhang, 97 Min., mandarin OmU

Sa. 2.12. / 20:30mit Gästen: Saskia Kress, Produzentin; in Koop. mit Digitalcourage Bremen e.V.

Was für uns wie eine dystopische Science-Fiction klingt, ist in China längst Realität: Überwachungstechnologien, Big Data sowie KIs haben eine ungeheure Macht. Während in Deutschland noch über den Einsatz von Überwachungssoftware zur „Kriminalitäts-Vorhersage" diskutiert wird, ist selbiges in China bereits Alltag. Die Regierung kontrolliert die Bevölkerung mit einem lückenlosen Netz aus Überwachungskameras und Scannern. Ein Social Credit-System sorgt zudem seit einigen Jahren für die Selbstzensur der chinesischen Bürger*innen. Ehrenamtliche Arbeit gilt als Pluspunkt, eine Beschwerde an den Staat bringt dagegen Minuspunkte. Sammelt man zu viele davon, hat das Auswirkungen auf die gesamte Familie, erschwert z.B. den Zugang zu medizinischer Versorgung oder schließt die Kinder vom Besuch bestimmter Schulen aus. Die Journalistin Sophia Huang erzählt, sie habe kritische Artikel zu sexuellen Übergriffen hochgestellter Personen geschrieben und erwarte nun einen Prozess wegen Anstiftung zum Umsturz. „Früher war es in China kein Problem, kritische Artikel zu schreiben, man nahm dies zum Anlass, Gesetze zu überdenken", sagt sie. So sei es aber nicht mehr. 
Mit anonym gedrehtem Filmmaterial begleitet die in den USA lebende Regisseurin Jialing Zhang drei unbeugsame Frauen, die sich gegen das System auflehnen.

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D 2015, Regie: Christiane Büchner, 89 Min.

So. 3.12. / 18:00mit Einführung

Christiane Büchners Film »Family Business« begleitet zwei Familien, bei denen sich einschneidende Veränderungen ankündigen. In Deutschland können zwei Töchter ihre Mutter nicht länger pflegen. In Polen verlässt eine Mutter ihre Familie, um für die fremde Frau zu sorgen. Jowitas Familie wohnt im polnischen Lubin seit Jahren in der Baustelle ihres Hauses. Die Küche fehlt, die Schlafzimmer sind noch im Rohbau. Es fehlt an Geld und Jowita braucht dringend Arbeit. Als in Bochum der Mann der 88-jährigen Anne stirbt, müssen ihre Töchter erkennen, dass die Mutter dement wird und nicht länger alleine leben kann. Jowita zieht als Betreuerin bei Anne ein und übernimmt die Aufgabe, die Annes berufstätige Töchter nicht leisten können: Rund um die Uhr für die Mutter da zu sein. 
»Family Business« portraitiert die beiden Familien, die sich rund um das Wohl von Anne organisieren. Sie tauschen Zeit gegen Lohn und machen so Familie zu einem Arbeits¬platz. Ohne simple Zuschreibungen folgt der Film dieser Spur der Ökonomie tief in den Alltag dieser Familien hinein. Wo gibt es Gewinn? Worin besteht der Verlust? Eine Bilanz, die immer mehr von uns früher oder später werden ziehen müssen. (Text: Schwankhalle Bremen)
 

»Mich interessiert das Thema der polnischen Haushaltshilfen in Deutschland, weil es ein Massenphänomen ist. Fast jeder in Deutschland kennt Familien, die eine Polin beschäftigen. Jeder in Polen kennt in seinem direkten Umfeld Frauen (selten auch Männer), die in deutschen Familien arbeiten. Und beide Seiten wissen dazu viele Geschichten zu erzählen. Geschichten von großer Nähe und langer Abwesenheit, von Überforderung und Emanzipation, von zu fettem Essen, von Liebe, Schuld, Dankbarkeit und vom Tod.« (Christiane Büchner)

Eine Kooperation mit der Schwankhalle Bremen zum Themenschwerpunkt #Klassenarbeit

Kombipreis: Gegen Vorlage einer Eintrittskarte für Nuray Demir »Semiotiken der Drecksarbeit« in der Schwankhalle erhalten Sie das Kinoticket zum ermäßigten Preis von 5,50€

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Teorema de tiempo – MEX 2022, Regie: Andrés Kaiser, 90 Min., OmU

Mo. 4.12. / 18:00mit Gästen

Die Kamera als Obsession. In unzähligen Fotografien und analogen Filmaufnahmen entdeckt Andrés Kaiser den visuellen Familienschatz seiner Großeltern Anita und Arnoldo. Schon als junger Migrant aus der Schweiz verfällt der Großvater dem Fotografischen und möchte als Künstler in New York leben. Doch er wird im Familienunternehmen in Mexiko gebraucht. Um seinen künstlerischen Durst zu stillen, beginnt er, mit seiner Frau Amateurfilme zu drehen.
Für das Archivmaterial etabliert Andrés Kaiser eine separate Bild-Ton-Ebene. Aus dem Off erklingen zwei Erzählerstimmen, Audio-Interviews mit Verwandten, Geräusche, Briefwechsel und Telefongespräche. Die zurückhaltende Musikdramaturgie unterstützt die feinsinnige Atmosphäre des Films. Eine faszinierende Familienfilmchronik kommt zu Tage, zu der auch eine Reihe von schmerzlichen Ereignissen gehören.

Andrés Kaiser wurde 1984 in San Luis Potosí geboren. Er studierte Filmschnitt in Madrid und Drehbuchschreiben in Mexiko-Stadt, unter der Leitung von Vicente Leñero. Sein Spielfilmdebüt „Feral“ gewann den FIPRESCI-Preis beim Los Cabos International Film Festival und den Preis für die beste Regie beim RIFF Oslo. Der Film wurde vom Tribeca Film Institute unterstützt und lief unter anderem auf Festivals wie Fantastic Fest, BIFAN, Ravenna Nightmare, Raindance und Scary Movies at Film at Lincoln Center. Als Schriftsteller gewann Kaiser mit seinem Buch „La zarza ardiente“ den Manuel José Othón-Literaturpreis und wurde vom Verlag Editorial Atrasalante veröffentlicht. „Teorema de tiempo“, seine zweite Produktion, wurde beim Internationalen Dokumentarfilmfestivals München (DOK.fest München) 2022 uraufgeführt und erhielt den Preis für den besten mexikanischen Dokumentarspielfilm auf dem Internationalen Filmfestival von Monterrey sowie den Preis für den besten mexikanischen Dokumentarfilm auf dem Internationalen Filmfestival von Guanajuato (GIFF) im selben Jahr. (Quelle: Botschaft)

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Filme vom 30.11. bis 6.12.

F/D/LUX/B 2023, Regie: Sepideh Farsi, 100 Min., farsi OmU

Ab Do. 30.11. / 17:30

Als 1980 Saddam Husseins Armeen im Iran einmarschieren, müssen die Bewohner*innen von Abadan eine Entscheidung treffen: Gehen oder bleiben? Während die Mutter des 14-jährigen Omids mit seinen Schwestern flieht, bleibt er mit seinem Großvater zurück. Wie sein älterer Bruder will sich Omid als Soldat melden, doch er ist zu jung und wird abgelehnt. Also verweilt er in Abadan, fährt mit seinem Motorrad Essenslieferungen aus und trifft dabei auf verschiedene Menschen, die alle ihre ganz eigenen Gründen haben, die vom Krieg zerrissene Heimat nicht zu verlassen. Als Omid jedoch von zwei Offizieren hört, dass ein brutaler und endgültiger Anschlag auf die Stadt geplant ist, fasst er einen Entschluss: Er repariert ein altes Boot, einen Lanj. Damit möchte er alle Menschen, die ihm wichtig sind, aus Abadan retten.  
Regisseurin Sepideh Farsi erzählt mit ihrem Animationsfilm von der Epoche nach der iranischen Revolution, in der das Land eine Zeitenwende erfuhr, deren Ausläufer es bis heute prägen.

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D 2023, Regie: Rubén Abruña, 90 Min., teilw. OmU

Ab Do. 30.11. / 20:00

Wir essen, wir verdauen, wir scheiden aus. Doch was genau geschieht mit unseren Hinterlassenschaften, nachdem sie unseren Körper verlassen haben? Sind menschliche Fäkalien bloß ein Abfallprodukt, das im Klo runtergespült, geklärt und aufbereitet werden sollte oder eignen sie sich möglicherweise doch als Ressource? 
Rubén Abruña bricht in seinem Dokumentarfilm das große Tabu über menschliche Exkremente zu sprechen und verfolgt die Spur der Fäkalien durch vier Kontinente und 16 Städte. Können Ausscheidungen in der Landwirtschaft als Dünger genutzt werden oder ist die Verseuchung durch Schwermetalle im weltweit genutzten Verfahren zu hoch? Haben die Poop Pirates aus Uganda möglicherweise eine umweltfreundlichere Lösung entdeckt? Der Regisseur sucht nach Antworten auf die Wiederverwendung menschlicher Fäkalien, die Erhöhung weltweiter Ernährungssicherheit, Umweltschutz, Hygiene und Abschwächung des Klimawandels.

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D/NL 2023, Regie: Jialing Zhang, 97 Min., mandarin OmU

Ab Do. 30.11. / 20:30

Was für uns wie eine dystopische Science-Fiction klingt, ist in China längst Realität: Überwachungstechnologien, Big Data sowie KIs haben eine ungeheure Macht. Während in Deutschland noch über den Einsatz von Überwachungssoftware zur „Kriminalitäts-Vorhersage" diskutiert wird, ist selbiges in China bereits Alltag. Die Regierung kontrolliert die Bevölkerung mit einem lückenlosen Netz aus Überwachungskameras und Scannern. Ein Social Credit-System sorgt zudem seit einigen Jahren für die Selbstzensur der chinesischen Bürger*innen. Ehrenamtliche Arbeit gilt als Pluspunkt, eine Beschwerde an den Staat bringt dagegen Minuspunkte. Sammelt man zu viele davon, hat das Auswirkungen auf die gesamte Familie, erschwert z.B. den Zugang zu medizinischer Versorgung oder schließt die Kinder vom Besuch bestimmter Schulen aus. Die Journalistin Sophia Huang erzählt, sie habe kritische Artikel zu sexuellen Übergriffen hochgestellter Personen geschrieben und erwarte nun einen Prozess wegen Anstiftung zum Umsturz. „Früher war es in China kein Problem, kritische Artikel zu schreiben, man nahm dies zum Anlass, Gesetze zu überdenken", sagt sie. So sei es aber nicht mehr. 
Mit anonym gedrehtem Filmmaterial begleitet die in den USA lebende Regisseurin Jialing Zhang drei unbeugsame Frauen, die sich gegen das System auflehnen.

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DK 2023, Regie: Łukasz Konopa & Emil Langballe, 105 Min., OmU

Ab Fr. 1.12. / 20:30

Joseph Konys Lord’s Resistence Army (LRA) verübte in Uganda unaussprechliche Gräueltaten gegen die Zivilbevölkerung. 100.000 Menschen fanden den Tod und bis zu 100.000 Kinder wurden verschleppt. Dominic Ongwen, der innerhalb der LRA eine hohe Position innehatte, muss sich im Jahr 2016 vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in 70 Fällen verantworten. Im Alter von neun Jahren entführt, stieg der ehemalige Kindersoldat auf und wurde selbst zum Täter. Seine Verteidigung wird angeführt von Krispus Ayena, obwohl dessen Brüder selbst der LRA zum Opfer gefallen sind. Ayena reist nach Uganda und ergründet, wie sich die Gesellschaft von dem Trauma erholen kann und wie man mit heimkehrenden Kindersoldat*innen umgehen soll. Sind sie voll schuldfähige Täter*innen oder Opfer? Dominic Ongwen wird im Februar 2021 in 61 Anklagepunkten schuldig gesprochen und im Mai 2021 zu 25 Jahren Haft verurteilt. 
„Theatre of Violence” wurde auf dem 38. DOK.fest München mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.

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Kinder- & Jugendkino

N 2022, Regie: Kajsa Næss, 92 Min., ab 8 J.

Sa. 25.11. / 15:00 // Sa. 2.12. + So. 3.12. / 15:30

Die kleine neugierige Straßenhündin Titina trifft bei einem ihrer Streifzüge durch Rom auf den Luftschiffingenieur Umberto Nobile. Umberto hat ein großes Herz und nimmt Titina mit nach Hause. Dadurch kommt etwas mehr Abenteuer in seinen sonst so ruhigen Familienalltag. Kurz darauf meldet sich der berühmte norwegische Polarforscher Roald Amundsen bei ihm. Dieser hat einen wichtigen Auftrag für Umberto: Er soll einen Zeppelin bauen, der so groß und so stabil ist, dass sie damit bis zum Nordpol fliegen können. Selbstverständlich werden die beiden von Titina auf ihrer Expedition begleitet. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zum letzten unentdeckten Ort der Erde. Der durch die Expedition erlangte Ruhm, stellt die Freundschaft zwischen Amundsen und Nobile jedoch vor eine Zerreißprobe.

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D 2023, Regie: Ekrem Ergün, 87 Min., ab 6 J.

Sa. 2.12. + So. 3.12. / 15:00 // Sa. 9.12. + So. 10.12. / 15:30

Die Schule von Maxe ist ein trostloser Ort. Regeln über Regeln und Verbote rauben den Kindern den letzten Spaß. Und nun will Schuldirektor Schnittlich sein sogenanntes Schulregularium auch noch zum Vorbild für alle Schulen des Landes machen. Zum Glück taucht plötzlich Rasputin Rumpus, der Inspektor der Behörde für Langeweilebekämpfung, auf. Er schickt Maxes Klasse kurzerhand auf Klassenfahrt, um die Pläne des Schuldirektors zu durchkreuzen und den Kindern den Spaß an der Schule zurückzugeben. Doch werden die Kinder es schaffen, in der Kürze der Zeit die antrainierten Regeln über Bord zu werfen und so die Schule zu retten?
Ein turbulentes Abenteuer nach der gleichnamigen Bestseller-Kinderbuchreihe von Sabrina J. Kirschner – garantiert unlangweilig!

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