Kommende Gäste & Specials
So. 15.6. / 17:30mit Anja Link und Studierenden der School of Architecture Bremen an der HSB
Erzählt wird die Geschichte der Familie des weltberühmten Architekten Ludwig Mies van der Rohe aus der Perspektive der Frauen seiner Familie. Sechs Jahre ist die älteste Tochter Georgia, als ihr Vater die Familie verlässt und 1938 in die USA emigriert. Ihre Mutter Ada tut alles, damit Georgia und ihre Schwestern Manna und Traudel liebevoll umsorgt und fortschrittlich erzogen aufwachsen können. Die Frauen überleben, auf sich allein gestellt, die Barbarei der Nazizeit und des Krieges, doch ihr Leben bleibt vom abwesenden Mann, Vater und Geliebten bestimmt.
Zitate von Georgia, einer außergewöhnlichen und mutigen Frau, werden von Katharina und Anna Thalbach Thalbach in fiktiven Interviews gesprochen. Regisseurin Sabine Gisiger kombiniert diese inszenierten Gespräche mit Filmaufnahmen aus den Privatarchiven der Familie van der Rohe sowie mit Fotografien und bislang unveröffentlichtem Archivmaterial. So verknüpfen sich persönliche Erinnerungen von einem Leben im Schatten eines berühmten Vaters, von weiblicher Selbstbehauptung und familiären Umbrüchen mit der Architektur- und Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Di. 17.6. / 18:00mit Einführung von Dirk von Jutrczenka, Forum Kirche
Mahin, 70 Jahre alt und seit 30 Jahren verwitwet, lebt allein in Teheran. Ihre Tochter wohnt mit ihrer Familie im Ausland, und die Telefonate sind selten geworden. Mahins Alltag besteht aus Hausarbeit, Einkäufen und Fernsehabenden. Die Treffen mit alten Freundinnen kreisen zunehmend um Krankheiten und Erinnerungen und Mahin fasst einen Entschluss: Das Leben ist noch nicht vorbei, sie will ihr Herz für eine neue Liebe öffnen. Selbstbewusst zieht sie durch die Stadt und entdeckt schließlich in einem Café den Taxifahrer Faramarz. Die beiden verbringen einen Abend miteinander, essen, tanzen, lachen und kommen sich näher. Am Ende des überraschenden unvergesslichen Abends teilen sie das Bett und die Dusche. Weitere Treffen folgen und in diesen Momenten scheint ein anderes Leben möglich. Ihr Glück ist jedoch etwas, dass sie geheim halten müssen, denn wenn die neugierige Nachbarin die iranischen Sittenwächter informiert, droht ihnen Gefängnis.
Di. 24.6. / 17:30mit Diskussion & Gästen
Die ruhige Kleinstadt Korntal in Baden-Württemberg wird zum Mittelpunkt eines der schwerwiegendsten Missbrauchsskandale innerhalb der Evangelischen Kirche Deutschlands. Seit den 1950er Jahren kam es in den Kinderheimen der pietistischen Brüdergemeinde zu schweren Übergriffen. Hunderte Kinder wurden Opfer körperlicher und sexualisierter Gewalt, viele mussten Zwangsarbeit verrichten. 2013 gelangten die Missbräuche an die Öffentlichkeit. Seither haben mehr als 150 ehemalige Heimkinder über ihre Erlebnisse gesprochen, über 80 Täter*innen konnten infolgedessen identifiziert werden. In der christlich geprägten, 9.000 Einwohner*innen zählenden Gemeinde Korntal stießen die Enthüllungen zunächst auf Abwehr. Doch der Druck auf die Gemeinde, welche die Heime bis heute betreibt, nahm stetig zu und ein Aufarbeitungsprozess wurde gestartet. Dessen Methoden und angebotenen Entschädigungen für die Opfer sind allerdings heftig umstritten. Viele Überlebende erleben sie als erneute Demütigung und kämpfen weiter für Aufmerksamkeit, Anerkennung und Würde.
Regisseurin Julia Charakter hat sechs Betroffene über mehrere Jahre begleitet. Entstanden ist ein tiefgründiger, bedrückender Dokumentarfilm, der aber auch zeigt, welche Kraft entstehen kann, wenn Menschen sich entscheiden, keine Opfer mehr sein zu wollen.
Teilnehmer*innen der Podiumsdiskusson:
Detlev Zander - Betroffener in Korntal, Sprecher der Betroffenenvertretung im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt in der EKD
Karin Altenfelder - Vorständin der Diakonie Bremen
Friederike Strugholtz - Präventionsbeauftragte des Bistums Osnabrück
Nancy Janz - Leiterin der Fachstelle Sexualisierte Gewalt der Bremischen Evangelischen Kirche
Moderation: Dirk von Jutrczenka, Forum Kirche
Filme vom 12.6. bis 18.6.
Ab Do. 12.6. / 17:30
Eine Jugend im Kanada der Nullerjahre. Der 17-jährige Lawrence lebt für Filme und träumt davon, Regisseur zu werden. Seine eigenen Drehversuche gestalten sich allerdings als schwierig. Und auch sonst hat Lawrence zu kämpfen - als obsessiver, scharfzüngiger Einzelgänger und nach dem Suizid seines Vaters psychisch belasteter Film-Nerd. Lawrence fordert sein Umfeld mit ausgeprägter Direktheit und cineastischem Sendungsbewusstsein heraus. Um das Studium an der New York University Film zu finanzieren, nimmt er einen Job in einer Videothek an. Zwischen Filmklassikern, Schulstress, konfliktreichen Freundschaften und seiner ihn immer wieder überfordernden Familie muss Lawrence erwachsen werden. Dazu gehören schmerzhafte Einsichten, die ihn zwingen, sein Verhalten und seine Haltung gegenüber anderen zu überdenken. Lawrence lernt, dass auch die Menschen um ihn herum mit Problemen zu kämpfen haben.
Chandler Levack, die 15 Jahre als Filmjournalistin gearbeitet hat, drehte ihren Low Budget-Debütfilm während der Pandemie.
Ab Do. 12.6. / 18:00
Mitten im belebten Schanzenviertel in Hamburg wird eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Der Fund löst nicht nur eine großflächige Evakuierung, sondern auch zwischenmenschliches Chaos bei den Anwohner*innen und dem Team des Räumdienstes aus. Chef Otto befindet sich ausgerechnet jetzt in einer persönlichen Krise. Damit seine Kollegin Lane die Entschärfung übernehmen kann, braucht sie ein psychologisches Gutachten. Blöd nur, dass sie mit der neuen Psychologin eine Affäre hatte und diese sie nun besser kennt, als ihr lieb ist. Derweil bemüht sich Viktor, die Aufregung in seinem Haus unter Kontrolle zu halten, aber nicht nur seine ältere Nachbarin Margit ist von Kriegserinnerungen geplagt, auch der junge Afghane Junis, der sich bei Viktor vor der Abschiebung versteckt, fürchtet sich vor der Evakuierung durch die Polizei. Und dann kündigt sich auch noch ein schweres Unwetter an. (Quelle: Nordische Filmtage 2024).
Das Projekt hat eine Schaffensdauer von insgesamt sieben Jahren vorzuweisen. Es ist ein Herzensprojekt der Regisseurin.
Ab Do. 12.6. / 20:00
Es war die Konferenz des vergangenen Jahrhunderts, als sich die ranghöchsten Vertreter von acht sozialistischen und 27 kapitalistischen Ländern 1975 in Helsinki trafen. Das Ziel der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa – KSZE – war Versöhnung. Im Zentrum der Verhandlungen stand das Bestreben der Sowjetunion unter Leonid Breschnew, die bestehenden Grenzen des Ostblocks nach dem Zweiten Weltkrieg völkerrechtlich anerkennen zu lassen - während Westeuropa, sowie die USA unter Präsident Gerald Ford und Außenminister Henry Kissinger, auf die Stärkung von Demokratie und Menschenrechten drängten. Nach langwierigen Diskussionen verständigten sich schließlich 35 Staats- und Regierungschefs auf einen Kompromiss.
Arthur Francks Dokumentarfilm bietet einen eindrucksvollen Einblick in die historischen KSZE-Verhandlungen im Jahr 1975, für die er ausschließlich Archivmaterial nutzt und Schauspieler Bjarne Mädel als Erzähler die Teile zusammenführt. Lange Zeit wurde die Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa als langwieriges, wenig effektives diplomatisches Unterfangen betrachtet. Rückblickend erwies sie sich jedoch als bedeutender Schritt: Sie trug zur Überwindung des Eisernen Vorhangs bei und beeinflusste den Zerfall der Sowjetunion sowie den Fall der Berliner Mauer.
Ab Do. 12.6. / 20:30
In einem Haus mitten in der Natur betreuen drei Erzieher*innen im Schichtdienst eine Wohngruppe mit fünf Kindern. Alle Kinder sind aus verschiedenen Gründen in die Obhut des Sozialamtes gekommen. Der Alltag besteht aus Einkaufen und Kochen, Fahrdiensten zu Freizeitaktivitäten, Filmabenden und Gute-Nacht-Geschichten, Zuhören, Streiten und Trösten - wie in anderen Familien auch. Die Kinder nennen sie Herr Wagner, Frau Wagner und Herr Gerecke, denn die Pädagog*innen der Wohngruppe sind nicht ihre Ersatzeltern. Doch sie geben den Kindern Geborgenheit und ein familiäres Miteinander, die oft vorher fehlten. Trotzdem wolle alle eines Tages nach Hause zurückkehren. Die Erzieher*innen unterstützen sie dabei, sprechen mit Vormund, Eltern und Jugendamt, dokumentieren, organisieren und kämpfen gegen ein oft überlastetes System. Daniel Abmas Dokumentarfilm begleitete die Wohngruppe über ein Jahr lang und zeigt, wie unsichtbar und dennoch unverzichtbar die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe ist, die in Deutschland 200.000 Kinder betreut.
Kinder- & Jugendkino
Sa. 7.6., So. 8.6. + Mo. 9.6. / 15:00 // Sa. 14.6. + So. 15.6. / 15:30
Der zwölfjährige Tian spielt lieber mit seiner Spielekonsole, statt für die Schule zu lernen. Also wird er von seinem strengen Vater zusammen mit seiner jüngeren Schwester zur Großmutter aufs Land geschickt. Gelangweilt streift Tian durch die dichten Bambuswälder und traut seinen Augen nicht, als er ein einsames Panda-Baby entdeckt. Die beiden freunden sich an und erleben einen unbeschwerten und abenteuerreichen Sommer, bis Tians Eltern zu Besuch und hinter sein Geheimnis kommen.
Nach seinem Millionen-Erfolg von „Ella und der schwarze Jaguar“ widmet sich Regisseur Gilles de Maistre dem vielleicht liebenswertesten Lebewesen der Tierwelt: dem Großen Panda. Die Geschichte über die außergewöhnliche Freundschaft zwischen einem Stadtjungen und einem Panda wird als fesselnde Abenteuerreise vor einer atemberaubend schönen Kulisse erzählt.
Sa. 14.6. / 15:00 // So. 15.6. / 15:00KIJUKO Club // Sa. 21.6. + So. 22.6. / 15:30
Als ihre Mutter ihr eröffnet, dass die Familie wegen des neuen Jobs ihres Vaters in die Niederlande umzieht, bricht für die 14jährige Rosi eine Welt zusammen. Hier in Suriname in Südamerika hat sie doch das perfekte Leben mit all ihren Freund*innen, ihren geliebten Großeltern und ihrer Leidenschaft für Fußball! Dass sie allein bei Oma und Opa in Suriname bleiben darf, steht nicht zur Debatte und dass ihr älterer Bruder mitkommt, ist für Rosi nur ein schwacher Trost. In den Niederlanden verläuft die Eingewöhnung dann erstmal holprig, bis sich Jitte mit ihr anfreundet. Jitte erkennt ihr Talent und holt sie ins Mädchenfußballteam der Schule. Doch nicht alle sind darüber glücklich, denn sie ist besser als die anderen Mädchen. Um beim anstehenden Fußballturnier als Team überzeugen zu können, muss nicht nur Rosi über sich hinauswachsen.